Alkohol und Drogen im Fokus: Die medizinischen Untersuchungen bei der MPU

Warum Alkohol- und Drogentests Teil der MPU sind

Da Alkohol- und Drogendelikte die zwei häufigsten Gründe für die Anordnung einer MPU sind, werden in der Untersuchung natürlich auch ein Drogentest bzw. Alkoholtest durchgeführt. Diese sollen aufzeigen, ob der Betroffene seit dem Vorfall weiterhin Drogen oder Alkohol konsumiert hat und ob er fähig ist, wieder am Straßenverkehr teilzunehmen.

Wurden Sie mit Alkohol oder Drogen am Steuer erwischt und müssen in eine MPU? Dann können Sie sich über den genauen Ablauf der MPU informieren. Auf der gleichen Plattform finden Sie auch einen Kurs, der Ihnen den genauen Ablauf der MPU näherbringt. Falls Sie unsicher sind, Angst haben bei der MPU durchzufallen, oder wenn Sie sogar schon einmal durchgefallen sind, bietet die Plattform professionelle Beratung an. Dort finden Sie außerdem ein Übungsbuch, welches bei der Kontrolle des Alkoholkonsums helfen soll.

Alkohol-MPU

Um bei dieser MPU eindeutig zu beweisen, dass man fähig ist, am Straßenverkehr teilzunehmen ohne andere zu gefährden, muss der Betroffene 3 Schritte durchlaufen:

  1. Medizinische Untersuchung
  2. Reaktions- und Leistungstest
  3. Gespräch mit einem Psychologen

Medizinische Untersuchung

Im ersten Teil der Alkohol-MPU wird der gegenwärtige Gesundheitszustand ermittelt. Unter anderem werden Tests bezüglich der Reflexe und des Herzens durchgeführt. Außerdem werden für die Fahrtüchtigkeit relevante Erkrankungen sowie die Einnahme von Medikamenten überprüft. Zudem spricht der Arzt mit dem Betroffenen über dessen Alkoholkonsum und mögliche Folgeschäden.

Reaktions- und Leistungstest

Hier werden verschiedene Tests zur Überprüfung der Belastbarkeit, Reaktionsfähigkeit und des Konzentrationsvermögens an einem Computer durchgeführt. Normalerweise stellen diese Tests keinerlei Probleme dar, falls man jedoch trotzdem durchfallen sollte, kann zusätzlich auch eine Fahrverhaltensbeobachtung im laufenden Straßenverkehr vorgenommen werden.

Psychologisches Untersuchungsgespräch

Zum Abschluss erfolgt ein Gespräch mit einem Psychologen, bei dem die Hintergründe des auffälligen Alkoholkonsums genau durchleuchtet werden. Des Weiteren werden Maßnahmen besprochen, die zukünftig ähnliche Fälle unter Alkoholeinfluss vermeiden sollen.

Drogen-MPU

Die 3 Schritte der Drogen-MPU sind die gleichen wie bei der Alkohol-MPU, diese werden jedoch teilweise etwas anders durchgeführt.

Medizinische Untersuchung

Hier wird von einem Arzt ein Gutachten erstellt, welches zum einen die körperlichen Symptome in Folge des Drogenkonsums und zum anderen der Umgang mit selbigen umfasst. Des Weiteren wird entweder eine Urin- oder Haarprobe vom Betroffenen genommen, um den Drogenkonsum der letzten Tage und Wochen festzustellen. Die Probe schlägt auf diverse verbotene Substanzen an, unter anderem THC, Kokain, Heroin und Amphetamine.

Reaktions- und Leistungstest

Genau wie bei der Alkohol-MPU muss der Betroffene verschiedene Tests am Computer absolvieren, die die Leistungsfähigkeit, das Reaktionsvermögen und die Konzentration im Allgemeinen prüfen. Durch diese Tests erfüllt der Betroffene die Mindestanforderungen zum Führen eines Kraftfahrzeugs, weshalb bei diesen quasi niemand durchfällt.

Psychologisches Untersuchungsgespräch

Beim psychologischen Untersuchungsgespräch will der zuständige Psychologe genau jegliche Gründe für den Drogenkonsum erfragen und vom Betroffenen wissen, wie dieser zukünftig mit Drogen umgehen will. Außerdem stellt der Psychologe bei Bedarf Fragen zum familiären Hintergrund, zu Finanzen sowie zu Hobbys. Der Betroffene sollte sich auf jeden Fall gut auf das Gespräch vorbereiten um wirklich glaubwürdig zu sein, da eine einfache Entschuldigung natürlich nicht ausreicht. Vielmehr sollte eindeutig herüberkommen, dass ein Umdenken beim Betroffenen im Umgang mit Drogen stattgefunden hat.

Konsequenzen von positiven Testergebnissen

Sind die Tests positiv, fällt man der MPU durch. Dies hat zur Folge, dass der Führerschein weiterhin einbehalten wird und der Betroffene noch länger nicht am Straßenverkehr teilnehmen darf. Man darf die MPU zwar nach einer gewissen Zeit wiederholen, jedoch kann es nach mehrmaligen positiven Tests dazu kommen, dass man den Führerschein komplett abgeben muss. Außerdem deutet dies auf einen problematischen Umgang oder eine Sucht in Bezug auf Alkohol und/oder Drogen hin, weshalb dringend ein Suchtberater aufgesucht werden sollte.

Beratung und Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene

Um den Führerschein nach der MPU auf jeden Fall wiederzubekommen, sollten sich Betroffene unbedingt auf diesen Termin intensiv vorbereiten. Hierfür sollte man auf jeden Fall eine professionelle Beratung in Anspruch nehmen, da dies laut der Bundesanstalt für Straßenwesen die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Bestehens auf bis zu 80% erhöht. Um wirklich seriös beraten zu werden, sollte man im Voraus die Infoabende vom TÜV oder der Dekra besuchen. Gängige Methoden sind individuelle Einzelgespräche, Gruppenmaßnahmen und Besuche bei einem Verkehrspsychologen. Bei größeren Problemen im Umgang mit Alkohol und Drogen reichen natürlich einfache Vorbereitungsgespräche nicht aus – hier sollte man Anlaufstellen zur Suchtberatung, beispielsweise von der Caritas, aufsuchen.

Die Rolle dieser Tests in der Prävention von Verkehrsdelikten

Die Drogen- und Alkohol-MPU spielt für eine größere Sicherheit im Straßenverkehr eine ganz entscheidende Rolle. Die Tests werden nämlich bei Personen angewandt, die negativ im Straßenverkehr auffallen und dadurch andere Verkehrsteilnehmer gefährden. Neben Alkohol und Drogen am Steuer werden die Tests auch bei Personen angewendet, die 8 und mehr Punkte in Flensburg haben. Diese können auch durch andere Delikte wie Geschwindigkeitsüberschreitungen, Benutzung des Smartphones oder Vorfahrtsmissachtung zusammenkommen. MPU’s sollen daher auch von wiederholtem Fehlverhalten abschrecken.